Inventar der Juwelen von Herzog Albert V. und seiner Gemahlin Herzogin Anna, Angehörige der Habsburger Dynastie und Tochter von Kaiser Ferdinand I
Entstehungszeit: 16. Jahrhundert, 1552-1555. München.
Sprache/Erweiterung: Deutsch. 120 Seiten aus sehr feinem Pergament oder Velin.
Format: 20,5 x 15,4 cm.
Inhalt: Der erste Schmuckkatalog der Welt.
Illustrationen: 110 raffinierte, ganzseitige, mit Gold illuminierte Miniaturen und Hunderte von Goldrubriken.
Stifter: Herzog Albert V. von Bayern und seine Gemahlin, Herzogin Anna, Angehörige des Hauses Habsburg und Tochter Kaiser Ferdinands I., Nichte Karls V., Enkelin bzw. Urenkelin Johanna I. von Kastiliens und der Könige Ferdinand und Isabella der Katholischen.
Standort: Bayerische Staatsbibliothek BSB. Code 429
Weltausgabe: Einzigartig und limitiert auf 499 Faksimile-Exemplare, identisch mit dem Originalcodex, in Gold illuminiert, nummeriert und beglaubigt.
Eigenständiger Studienband: Historische und künstlerische Einführung und Identifizierung der Illustrationen mit den Juwelen der fürstlichen Sammlung.
Künstler: Mielich, Hans, 1516-1573. Er war mehr als 30 Jahre lang als Maler des Münchner Adels tätig, war einer der beliebtesten Maler seiner Zeit und gilt als einer der bedeutendsten Münchner Maler.
Der Schmucknachlass
der Herzogin Anna von Bayern-Habsburg
Dieses einzigartige Manuskript wurde 1552 von Herzog Albert V. von Bayern, dem Gründer der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek, in Auftrag gegeben.
Der Codex ist ein Inventar der Juwelen des Herzogs und seiner Gemahlin, Herzogin Anna, Mitglied der Habsburger Dynastie und Tochter von Kaiser Ferdinand I., Nichte von Karl V., Enkelin bzw. Urenkelin von Johanna I. von Kastilien und der Könige Ferdinand und Isabella der Katholischen.
Das Werk enthält 110 prächtige, reich mit Gold illuminierte Illustrationen des Münchner Hofmalers Hans Mielich.
Eines der eindrucksvollsten Gemälde ist die Miniatur auf der Titelseite, die Albert und Anna beim Schachspiel zeigt, wobei Albert als Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies dargestellt ist.
Wegen ihrer außerordentlichen Bedeutung als Kunstwerk wurde die Handschrift fast drei Jahrhunderte lang in der privaten herzoglichen und kurfürstlichen Altertumskammer aufbewahrt, lange nachdem die Originale der abgebildeten Juwelen verloren gegangen waren.
Erst 1843 übergab König Ludwig I. das Werk an die Bayerische Staatsbibliothek.
Eine Reise durch die Geschichte, Kultur und Kunst, die diese Juwelen umgeben
Geschichten von Liebe und Macht
Die Juwelen der Herzogin Anne sind nicht nur glitzernde Schätze, sondern auch stumme Zeugen königlicher Romanzen, strategischer Bündnisse und historischer Wendepunkte.
Durch diese Juwelen taucht der Leser in das Leben und die Leidenschaften der Personen ein, die diese Juwelen mit Anmut und Majestät getragen haben.
Die Genialität von Meistern der Kunst wie Michelangelo, Raffael und Dalí im Schmuckdesign
Im Laufe der Kunstgeschichte haben große Künstler wie die Maler Michelangelo, Raffael und Salvador Dalí die Zeichnungen ihrer eigenen Schmuckentwürfe geschaffen, als wären sie eines ihrer malerischen Kunstwerke.
Aus diesem Grund bewahren die großen Schmuckhäuser wie Cartier, Boucheron, Bulgari usw. in ihren Archiven den gesamten kreativen Prozess der künstlerischen Gestaltung ihrer Stücke auf, von den ersten Linien der Idee über die Umwandlung in eine Skizze bis zur anschließenden Umsetzung in ein künstlerisches Design.
Königliche Pracht: Das Schmuckbuch der Herzogin Anna von Bayern-Habsburg
In der faszinierenden Welt des Königtums hat Schmuck im Laufe der Geschichte eine entscheidende Rolle beim Ausdruck von Macht, Status und Eleganz gespielt. Das Buch, das den Juwelen von Herzogin Anna von Bayern-Habsburg gewidmet ist, öffnet die Tür zu einer visuellen und erzählerischen Fundgrube, die den Leser durch bedeutende Epochen und Ereignisse führt.
Ein schillerndes königliches Erbe
Herzogin Anna von Bayern-Habsburg führt mit ihrer königlichen Abstammung ein Erbe von Juwelen mit sich, die nicht nur von der Opulenz ihrer Zeit zeugen, sondern auch von den historischen Verbindungen, die diese Edelsteine mit entscheidenden Momenten der europäischen Geschichte haben.
Exquisites Design und verschlungene Symbolik
Jedes Schmuckstück erzählt eine Geschichte, sei es durch sein kompliziertes Design, die ausgewählten Edelsteine oder die Symbolik, die es trägt. Von Tiaras, die die Köpfe von Generationen schmückten, bis hin zu Armbändern, die Zeugen königlicher Bälle waren, enthüllt das Buch die handwerkliche Kunstfertigkeit und kulturelle Bedeutung hinter jedem Stück.
Der Prozess der Entstehung
Das Buch konzentriert sich nicht nur auf die Geschichte hinter den Juwelen, sondern bietet auch einen einzigartigen Einblick in den Entstehungsprozess.
Von der Auswahl der Edelsteine bis hin zur sorgfältigen Herstellung jedes einzelnen Stücks kann der Leser die Kunstfertigkeit und das Geschick, das hinter der Entstehung dieser Meisterwerke steckt, nachvollziehen.
Ein visuelles Fest
Mit atemberaubenden Bildern, die die zeitlose Schönheit jedes einzelnen Schmuckstücks einfangen, wird das Buch zu einem visuellen Fest, das es den Lesern ermöglicht, die Pracht dieses königlichen Erbes hautnah zu erleben.
Der Künstler:
Hans Mielich
Er wurde wahrscheinlich bei seinem Vater Wolfgang ausgebildet und schloss sein Studium 1536 in Regensburg in der Werkstatt von Albrecht Altdorfer ab, dessen Farbgebung er beibehielt. Von 1541 bis 1543 blieb er in Rom, wo er seine Kenntnisse vertiefte und für Herzog Wilhelm IV. und Herzog Albert V. von Bayern arbeitete. Anschließend kehrte er in seine Heimatstadt zurück, wo er bis zu seinem Tod lebte.
Am 11. Juli 1543 trat er in die Münchner Malerzunft ein, zu deren höchstem Vertreter er 1558 gewählt wurde.
Er signierte seine Werke stets mit dem Monogramm H.M.
Seine Werke sind in den renommiertesten Museen der Welt ausgestellt.
Sein bedeutendstes Werk ist der Hochaltar des Münsters Unserer Lieben Frau zu Ingolstadt, den er 1572 zusammen mit Mitgliedern seiner Werkstatt vollendete.
Porträt von Herzog Albert V. von Bayern, Alte Pinakothek, München.
Abstieg vom Kreuz, 1536
Porträt einer Frau im Alter von 57 Jahren, 1539, Sammlung Thyssen-Bornemisza
Derzeit ausgestellt im Museu Nacional d’Art de Catalunya, Barcelona
Kreuzigung, 1539, Real Academia de Bellas Artes de San Fernando, Madrid
Beschneidung oder Darstellung im Tempel, zugeschrieben seit dem Inventar von 1929, in der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando, Madrid
Selbstbildnis, um 1550
Porträt einer jungen Frau, 1560